An dieser Stelle findet Ihr jetzt das Tourtagebuch, welches ich größtenteils während der Tour geschrieben und hochgeladen habe.
Viele Besucher haben regelmäßig mitgelesen und da machte es Sinn, jeweils den aktuellsten Bericht nach oben zu stellen. Für diejenigen, die jetzt erst auf dieses Tagebuch aufmerksam werden, ist es wohl besser von vorne anzufangen. Daher gibt es jetzt alle Berichte in chronologisch aufsteigender Reihenfolge.
Ein Besucher monierte die Zuweisung der Vor- und Zurück-Buttons. Karl, Dir ist damit jetzt auch geholfen ;-)
Um 6 Uhr werde ich abgeholt zum Game Drive im Chobe Nationalpark. Ich habe Eddie gesagt, dass er nicht mit mir aufzustehen braucht. Aber wie Eddie so ist, steht mein Kaffee schon bereit, als ich um 5:30 Uhr aus meinem Zelt krieche. Ich kann aber nur kurz daran nippen. Um 10 vor sechs hupt es schon. Ich muss mich beeilen. Natürlich vergesse ich auf die Schnelle einen Pullover. Ich friere mir den Arsch ab. In Afrika ist Winter. Zum ersten Mal spüre ich, was die damit meinen. Ich sitze also im Winter im T-Shirt auf dem Safari-Jeep. Schnee liegt nicht.
Und wieder finden wir eine kleine Perle unter den Camps: Das Camp Kwando
Abends lade ich Eddie zu einer entspannten Bootstour ein. Ein weinig erinnert mich das alles an die Everglades. Gelohnt hat es sich allemal.
Irgendwie muss ich wohl ausgesprochenes Glück gehabt haben, dass keine Leute mehr an Bord des Trucks waren.
Eddie ist Freelancer und arbeitet gelegentlich für African Trails. Er ist kein Fahrer, sondern Tourguide. 17 lange Jahre hat er als Ranger in Naturparks gearbeitet. Er kennt sich aus und kennt jeden Vogel am Geräusch. Immer wieder höre ich Sätze wie: "There is a White Breasted Beeeater in the tree. Go and get your camera."
Bevor wir uns nach Divundu zum Rainbow Camp aufmachen, besuche ich hier am Kwando noch ein traditionelles Dorf. Es ist nur fünf Gehminuten entfernt. Klar, es ist für Touris gemacht. Aber die Einheimischen haben es selbst gemacht. Und die umgerechnet 2 EUR sind jetzt auch nicht wirklich viel Geld.
Auf dem Weg ins Dorf werde ich schon von jemandem angesprochen. Lautstark brüllt er einem Guide zu, dass Besuch unterwegs ist. Ich komme zuerst im "normalen" Dorf an, dort wo tatsächlich Leute wohnen. Dort interessiert sich zunächst keiner für mich. Dann aber kommt mein Tourguide und führt mich ins traditionelle Dorf. Die Einheimischen haben hier wirklich ein kleines Open-Air-Museum geschaffen. Wir beide sind zunächst alleine und ich frage mich, was ich hier eigentlich soll. Der Schwarze erklärt mir einige Dinge über die Lebensgewohnheiten. Dann schreitet er zu einer großen Buschtrommel und trommelt wild darauf herum. Kurz darauf füllt sich das Dorf mit zahlreichen Leuten.
So schön die letzten Tage auch waren, ich werde immer trauriger. Das Ende dieser Reise rückt unaufhaltsam näher.
Eddie sagt, dass er seine Leute kenne. Er wisse, wer wiederkomme und wer nicht. Bei mir ist er sich ganz sicher, dass ich zurückkommen werde. Aber warum dann erst gehen? Eddie meint, dass es kein Problem sei, in Afrika Stempel zu besorgen. Er schlägt eine 6-monatige Quarantäne wegen Gelbfieber vor. Ein allzu verlockender Gedanke, der mich fortan nicht mehr losläßt.