An dieser Stelle findet Ihr jetzt das Tourtagebuch, welches ich größtenteils während der Tour geschrieben und hochgeladen habe.
Viele Besucher haben regelmäßig mitgelesen und da machte es Sinn, jeweils den aktuellsten Bericht nach oben zu stellen. Für diejenigen, die jetzt erst auf dieses Tagebuch aufmerksam werden, ist es wohl besser von vorne anzufangen. Daher gibt es jetzt alle Berichte in chronologisch aufsteigender Reihenfolge.
Ein Besucher monierte die Zuweisung der Vor- und Zurück-Buttons. Karl, Dir ist damit jetzt auch geholfen ;-)
Unsere Fähre zurück nach Dar geht um 12:30 Uhr. Wir nutzen die Zeit für eine letzte Stadtbesichtigung. Ich bin etwas nervös. Auf der Hinfahrt habe ich zunächst versehentlich das Rückfahrtticket abgegeben. Demzufolge ist es schon entwertet. Zu allem Überfluß war ich dann mit den beiden verbleibenden Hälften auch noch schwimmen. Die Reste deuten nicht wirklich darauf hin, dass diese mal ein Fährticket waren. Der Magnetstreifen ist mit aller Sicherheit nicht mehr lesbar. Ich erwarte daher Probleme bei der Abfertigung.
Puh, die Nacht war kurz. Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit schlafen wir nur unter dem Moskitonetz, ohne die äußere Zelthaut zu benutzen. Entsprechend früh knallt die Sonne in unser Gesicht. Vor 8 schleppe ich mich an die Bar. Ich brauche einen Kaffee.
Meine Augen sind noch halb geschlossen. Der Campbetreiber fragt Tim, was denn in der letzten Nacht in Truck von African Trails abgegangen sei. Tim, der ja in seinem Führerhaus geschlafen hat, stellt sich dumm, wirft mir aber vom anderen Ende der Bar einen drohenden Blick zu. Okay, der Kaffee muss warten. Ich verpisse mich, bis die Luft wieder rein ist.
Heute heißt es Abschied nehmen von Tansania. Kurz nach Mittag erreichen wir die Grenze nach Malawi, eines der ärmsten Länder Afrika. Und dennoch ist es das erste Land auf meiner Reise, welches unsere Visa kostenfrei erteilt.
Hinter der Grenze wird die Landschaft flacher. Straßenverkehr findet so gut wie nicht statt. Wir können nicht glauben, dass das Tempo von Tims Scania auf 85 km/h gedrosselt ist. Schon bald erreichen wir das Ufer des Lake Malawi. Noch ein Stopp an einem Supermarkt (nicht größer als unser Truck) und dann sind wir auch schon vor den Toren des Chitimba Beach Camps, unsere Heimat für die nächsten drei Nächte.
Um 03:45 Uhr spielt mein Handy den Weckton ab. Isomatten und Penntüte einrollen, Zelt im Dunkeln abbauen und verladen und schnell einen Kaffee am Truck. Um 04:30 Uhr geht es dann auch schon los. Gefrühstückt wird später. Tim will aus Dar raus, solange es noch möglich ist.
Heute heißt es Kilometer fressen. 590 an der Zahl. Wir wollen bis nach Iringa, oder irgendwo dahinter. Bei Sonnenaufgang erreichen wir eine Raststätte, an der wir uns mit Lebensmitteln für die nächsten zwei Tage eindecken. Mein Einkauf beschränkt sich in erster Linie auf Samosas, Teigtaschen mit einer scharfen Hackfleischfüllung. 20 Stück davon dürften reichen. Einem Knirps kaufe ich noch ein paar Bananen ab. Aus meiner Reisetasche nehme ich noch ein Buch mit. Es steht uns ja noch ein langer Tag bevor.
Wally macht mal wieder sein eigenes Ding. Obwohl im Camp Village Touren angeboten, unternehmen Stuart und ich einen Spaziergang auf eigene Faust. Zunächst gilt es, den Craft Market vor den Toren des Camps zu überstehen. Es kostet mich ein weiteres Armband mit den malawischen Nationalfarben. Außerdem lasse ich ein afrikanisches Brettspiel anfertigen, welches mir am Abend zugestellt werden wird. Wenige Meter dahinter passieren wir eine Schule. Die Kinder stürmen auf uns zu und fordern "Picture! Picture!" Wir sind umzingelt von strahlenden Kinderaugen und wir dürfen erst gehen, nachdem sichergestellt ist, dass jeder auch mindestens gefühlte 50x gut getroffen ist. Stuart und ich sind begeistert.